Ein langjähriger Kontrahent sind die Sportfreunde Dorfmerkingen für den Göppinger Sportverein. Die Coveli-Elf tritt am Samstag, 14 Uhr, auf der Ostalb an.
Schon zu Landesliga-Zeiten vor einem guten Jahrzehnt gab es den Vergleich zwischen den Sportfreunden Dorfmerkingen und dem Göppinger Sportverein. Der Klub vom Härtsfeld war zuvor noch in der Oberliga aktiv, fiel aber bis in die Landesliga, wo der Dorfverein einige Spieljahre verweilen musste. Die Wege trennten sich mit den Verbandsliga- und Oberliga-Aufstiegen der Rot-Schwarzen, Dorfmerkingen zog sportlich erst in den vergangenen Jahren nach. Trainer-Routinier Wolfgang Dietterle amtiert seit 2014, unter ihm gelang 2017 die Rückkehr in die Verbandsliga und schließlich 2019 auch der abermalige Sprung in die Oberliga, wo die Sportfreunde heuer einen guten Start erwischten mit drei Siegen und zwei Remis. Doch zuletzt stotterte der SF-Motor und die Mannen um Kapitän und Integrationsfigur Daniel Nietzer, mit sechs Toren und drei Vorlagen auch gefährlichster Akteur, und es gab zwei Niederlagen sowie drei Punkteteilungen. Summa summarum stehen 14 Zähler aus zehn Partien zu Buche, nur sieben Gegentreffer sind ein klares Indiz für die defensive Stabilität der Dietterle-Elf, die 2017 im WFV-Pokal triumphierte und mit dem Erstrunden-Duell im DFB-Pokal gegen RB Leipzig die finanzielle Grundlage für die Modernisierung der heimischen Röser-Arena legte.
Strategisch und flexibel sein
Für den Sportverein gilt es demnach offensiv Lücken und Lösungen zu finden. Wie es gehen kann, demonstrierten die Schützlinge von Gianni Coveli beim 3:0-Heimerfolg gegen den SV Oberachern. Nachdem die Gäste zunächst spielbestimmend agierten, fanden die Göppinger zunehmend besser in das Spiel und bekamen das Geschehen unter Kontrolle. Viel ging dabei über die rechte Seite, wo Jannik Schramm und Pavlos Osipidis die sich bietenden Räume clever nutzten. „Wir wollten mit Spielverlagerungen Platz auf dem Flügel schaffen“, ging Covelis Plan beim Führungstreffer durch Mergim Neziri auf, der eine flache Schramm-Hereingabe nur noch einschieben musste. Der Torschütze erhielt zu Saisonbeginn zunächst wenig Spielanteile, hat sich nun aber in die Startelf gespielt. „Ich versuche mir über das Training einen Stammplatz zu erobern“, berichtet der 27-jährige Allrounder, der in Lörrach auf dem rechten, gegen Oberachern auf dem linken Flügel startete und das Spiel im zentralen Mittelfeld beendete. „Wo ich spiele, ist mir egal, ich bin beidfüßig. Hauptsache das Team hat Erfolg.“ Der gebürtige Göppinger kam in der Winterpause der vergangenen Saison vom VfR Aalen und war eher als Außenverteidiger eingeplant. „Ich sehe mich aber offensiv“, nennt er seine Vorliebe, die er nunmehr ausleben darf. „Wir sind schwer reingekommen“, sah auch er Startschwierigkeiten, „ab der 30. Minute haben wir es aber gut gemacht und uns den Sieg erkämpft“, lobte er eine geschlossene Mannschaftsleistung. „Mit den weiteren Toren haben wir uns belohnt.“
Gut aufgestellt
Nach nur zwei Wochen bei den Rot-Schwarzen stand der junge Luca Piljek direkt in der ersten Elf und lief an der Seite von Domenic Brück in der Mittelfeldzentrale auf. „Normal spiele ich im linken Mittelfeld, bin offensiv aber flexibel“, so der 19-Jährige zu seinem Debüt. Sein Trainer gab ihm mit auf den Weg „mutig zu spielen und mir etwas zuzutrauen“, ergänzte Piljek, der nach eigener Aussage paar Minuten benötigte, um in der Oberliga anzukommen. Gianni Coveli war zufrieden: „Luca war sehr engagiert und lauffreudig. Er brauchte bisschen, hat dann aber über gewonnene Zweikämpfe ins Spiel gefunden. Insgesamt hat er seine Sache sehr ordentlich gemacht. Man sieht, was für ein guter Fußballer er ist. Er muss mehr Zutrauen finden, dann werden wir noch viel Freude an ihm haben.“ Der in Stuttgart wohnhafte Piljek fühlt sich an der Hohenstaufenstraße „sehr gut und herzlich aufgenommen, das ist nicht selbstverständlich.“ Nachdem es mit einem Profi-Engagement in der Regionalliga nicht klappte („Das ist weiterhin mein Ziel“), will er sich nun in der Oberliga durchsetzen und Spielpraxis sammeln. „Spielerisch bin ich gut dabei, körperlich sind die Unterschiede zum Jugendbereich aber sehr groß“, nennt er den physischen Bereich, wo er zulegen muss.
Quelle: swp vom 16.10.2020, Autor: Andreas Böhringer