Mit Beton zum Dreier
Der Göppinger SV landet beim SSV Reutlingen den ersten Sieg des Jahres. Der fällt mit 1:0 knapp aus, eine starke Defensive ist der Erfolgsgarant. Von Markus Munz, swp.
Die Null stand bei den Oberliga-Fußballern des Göppinger Sportvereins im Derby beim SSV Reutlingen an der richtigen Stelle. Vorne traf Max Hölzli an alter Wirkungsstätte vor 720 Zuschauern im Kreuzeiche-Stadion zum Tor des Tages und bescherte den Rot-Schwarzen damit den zweiten Sieg im Jahr 2023. „Ich bin froh, dass wir den Vorsprung über die Zeit bringen konnten und nun auch endlich unser Zu-Null-Spiel haben“, erklärte Trainer Gianni Coveli, der mit derselben Aufstellung wie beim 1:1 in Villingen beginnen ließ. Domenic Brück bildete wieder das Zentrum der defensiven Fünferkette und Filip Milisic agierte als Abräumer vor der Abwehr. Für den verletzten Torjäger Mijo Tunjic begann Max Ziesche, er machte als Anspielstation viele Bälle gut fest und gehörte zu den Besten beim Sportverein. Ein Aktivposten war auch Onur Mutlu, der mit seinen Tiefenläufen über die rechte Seite für Gefahr sorgte. Im Verbund mit Tim Schraml und Ziesche, der die Bälle in die Spitze meist auf Mutlu klatschen ließ, entstanden die Göppinger Torchancen der ersten Halbzeit, in der beide Teams vorrangig auf Sicherheit bedacht waren. In der 33. Minute schloss Mutlu, von rechts in den Strafraum kommend, selbst ab und traf nur den Pfosten. Beim Führungstor bediente Mutlu im Zentrum Ziesche, der an die Strafraumkante zurücklegte. Von dort traf Hölzli aus zentraler Position mit einem präzisen Flachschuss (41.). Kurz nach dem 0:1 wurde die SV-Abwehr mit einem langen Ball überspielt und Samuel Mayer war allein durch, doch Torhüter Marcel Schleicher blieb bei Mayer Lupfversuch der Sieger. Schleicher reagierte auch gleich nach Wiederanpfiff gut, als Brück eine Hereingabe in Richtung eigenes Tor lenkte. Insgesamt gab es aber für die Gastgeber an diesem Tag kaum ein Durchkommen gegen den Sportverein. Coveli verstärkte in der zweiten Halbzeit mit der Einwechslung von Gent Cerimi und Lars Grünenwald noch einmal die Kompaktheit. Mit Fünferkette und davor drei defensiven Mittelfeldspielern ließ man den SSV Reutlingen kommen, vorne lauerten Schraml und der eingewechselte Mirhan Inan auf die Konter. In der 85. Minute scheiterten erst Inan und im Nachschuss Janick Schramm an SSV-Torhüter Enrico Piu, nur wenig später marschierte Levin Steinbrenner mit nach vorne, zielte aber am langen Pfosten vorbei. „Es war klar, dass Reutlingen kommen wird und das Spiel in unsere Hälfte verlagert“, sagte Coveli, „wir müssen das 0:2 machen, so bleibt es natürlich spannend bis zum Schluss. Aber wir haben taktisch diszipliniert verteidigt und Reutlingen keine klaren Torchancen ermöglicht“. Der Sportverein stand zwar nicht immer ganz sattelfest, doch der SSV Reutlingen präsentierte sich an diesem Tag auch zu harmlos. Außer bei einem Abschluss von Denis Lübke, der im Sechzehner von halbrechts klar verzog (77.), lag der Ausgleich nicht in der Luft. „Nach der ersten Halbzeit hat Göppingen verdient geführt. In der zweiten hatten wir eigentlich die Kontrolle. Aber ich weiß nicht, wie viele Ecken und Hereingaben wir heute hatten, da muss einfach mehr passieren“, haderte SSV-Trainer Maik Stingel, der in der Tabelle weiter nach unten schauen muss. Die Göppinger können punktemäßig beruhigt in die Top-Spiele gegen Großaspach (Mittwoch) und die Kickers (Samstag) gehen, werden dort aber noch eine Schippe drauflegen müssen.
SSV Reutlingen: Piu – Schiffel, Cabraja (46. Staiger), Nuraj, Lübke, Krajinovic, Eiberger, Meixner (69. Founes), Kuengienda (69. V. Djermanovic), Mayer, Gorgoglione (81. J. Djermanovic).
Göppinger SV: Schleicher – Schumann, Idehen, Brück, Steinbrenner, Yalman (75. Grünenwald), Milisic, Hölzli (66. Cerimi), Schraml, Mutlu (62. Schramm), Ziesche (75. Inan).
SR: Hafes Gerspacher (Hochrhein).
Tor: 0:1 Hölzli (41.).
Zuschauer: 720.