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Im letzten Spiel erwischt

Der Göppinger Sportverein musste am Ende einer tollen Hinserie mit dem 0:1 (0:0) beim VfR Mannheim die erste Auswärtsniederlage quittieren. swp Andreas Böhringer

Für den Göppinger Sportverein war die tabellarische Ausgangslage vor der finalen Oberliga-Begegnung klar, nachdem die beiden Konkurrenten SG Sonnenhof Großaspach (1:1 gegen Essingen, 42 Punkte) und FC 08 Villingen (2:1 in Bissingen, 41 Punkte) am Vortag vorgelegt hatten. Mit einem Erfolg und dann 44 Zählern beschenkt sich die Coveli-Truppe passend zum ersten Advent mit der Herbstmeisterschaft, mit einem Unentschieden bleibt man auf dem zweiten Rang, mit einer Niederlage fällt man aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf den dritten Platz zurück. Da der Vierte FSV Hollenbach mit 32 Punkten bereits einen gebührenden Abstand aufweist, scheint es im neuen Jahr auf einen Dreikampf im Titelrennen hinauszulaufen.

Bei den Rot-Schwarzen gab es eine erzwungene Umstellung im Vergleich zum grandiosen 3:2-Sieg gegen den CfR Pforzheim in der Vorwoche: für den gelb-rot gesperrten Offensivakteur Momo Baroudi kam Außenverteidiger Berk Yalman in die Mannschaft, wodurch sich die Grundformation von einem 4-3-3 zu einem 3-4-3 änderte. Trotz der widrigen Witterungsverhältnisse konnte im Rhein-Neckar-Stadion gespielt werden, der teils gefrorene Rasen ließ technische Kabinettstückchen aber nur bedingt zu. Dementsprechend wählten beide Seiten im Zweifelsfall eher den langen, sicheren Schlag nach vorne als die Ballstafette über mehrere Stationen. Die Teams begegneten sich im ersten Durchgang auf Augenhöhe und die gut 250 Zuschauer, darunter 20 mitgereiste Fans aus Göppingen, sahen einen ausgeglichenen Vergleich. Beim Sportverein lief im Aufbau wie gewohnt viel über Domenic Brück und Tim Schraml, dem sich im ersten Durchgang die beste Einschussmöglichkeit bot. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam Schraml aus elf Metern zum Abschluss, doch sein Versuch ging knapp links am Gehäuse vorbei (17.). Für die Elf von Hakan Atik hatte Justin Neuner die große Chance zur Führung, doch Filip Milisic konnte den Schuss noch entscheidend abfälschen und somit ein sicheres Tor verhindern (22.). Gegen eine nicht immer sattelfest wirkende VfR-Hintermannschaft gelang es dem Sportverein nicht, in gefährliche Räume zu kommen, da wiederholt das berühmte letzte Zuspiel nicht präzise genug kam, wie auch der umtriebige Max Ziesche bekannte: „Bei ein, zwei Situationen hätten wir ruhiger agieren, den Kopf oben haben und den besser postierten Mitspieler finden müssen. So schlossen wir teils zu schnell ab.“

Nach dem Wiederanpfiff änderte sich am Geschehen im Prinzip nichts, „das war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel“, meinte Spielleiter Ingo Miede, „im Prinzip hatten beide Torhüter nichts zu halten.“ Doch im Gegensatz zu VfR-Schlussmann Tayar musste Marcel Schleicher einmal hinter sich greifen. Aus einem SV-Angriff über die linke Seite fuhr Mannheim den entscheidenden Konter, als eine Schumann-Hereingabe abgeblockt wurde und sich hieraus direkt der Gegenangriff entwickelte. Von der Grundlinie wurde das Leder an den langen Pfosten gespielt, wo Pasqual Pander goldrichtig stand und das Tor des Tages erzielte. Göppingen verzeichnete weiterhin ein Ballbesitz-Plus und bestimmte das Geschehen, doch trotz mehrerer offensiver Wechsel gab es keine zwingenden Torchancen mehr, so dass man mit der ersten Auswärtsniederlage der Saison und Rang drei in die Winterpause geht. „Natürlich wäre ein Sieg zum Abschluss schön gewesen“, meinte Ziesche, „trotzdem werden wir die Köpfe nicht hängen lassen. Wir können mit der Hinrunde insgesamt sehr zufrieden sein. Wir stehen in der Tabelle gut da und haben alle Möglichkeiten. Jetzt sind wir froh, dass es in die Winterpause geht, umso mehr bei solchen Temperaturen und Bedingungen. Schöne Fußball-Spiele sind da nicht wirklich möglich.“

VfR Mannheim: Tayar – Denefleh, Becker, Titsch-Rivero, Neuner, Sahiti, Djengoue, Amin, Pander, Szarka, Polat.

SV Göppingen: Schleicher – Milisic, Steinbrenner, Hirth, Schumann, Brück, Schraml, Yalman, Ziesche, Tunjic, McDonald.

Tor: 1:0 Pander (71.). – SR: Haris Kresser (Heidelberg). – Zuschauer: 220.

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