Vollgas-Fußballer ausgebremst
Göppingens Trainer Gianni Coveli lobt nach dem 4:1 (2:0)-Heimsieg zum Saisonauftakt gegen den SV Oberachern vor allem die Hintermannschaft des Sportvereins. Von Markus Munz, swp.
„Gegen die Stuttgarter Kickers alles rauszuhauen, ist einfach. Diese Leistung dann eine Woche später in einem Ligaspiel zu bestätigen, das ist die Kunst“, erklärte Mijo Tunjic nach dem 4:1 (2:0) des Göppinger Sportvereins zum Saisonauftakt am Freitagabend gegen den SV Oberachern, „wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich wieder als Team aufzutreten. Zwischendurch haben wir nur kurz nachgelassen, aber insgesamt verdient 4:1 gewonnen“. Der Stürmer selbst ließ sich nach dem 3:0 auswechseln und kam mit bandagierter Wade in die Kabine: „In der Vorbereitung war es eigentlich okay, aber unter der Woche habe ich wieder was gespürt und im Spiel ist es dann immer mehr geworden.“ Nach aktuellem Stand scheint es aber beim 35-jährigen Torjäger nichts Ernstes zu sein.
Tunjic‘ Nebenmann Emmanuel McDonald gelang mit seinen beiden Toren zum 1:0 und 3:0 gegen Oberachern ein Traum-Einstand im Göppinger Trikot. Der 23-jährige Neuzugang von der Sport-Union Neckarsulm überzeugte im Angriff mit viel Dynamik und wurde bei seiner Auswechslung in der 84. Minute von den 550 Zuschauern mit dem meisten Applaus verabschiedet. „Wir hatten von Anfang an eine gute Präsenz in der Box“, analysierte Trainer Gianni Coveli, „ein Riesen-Kompliment geht heute aber auch an unsere Defensive, das war bis auf die zehn Minuten rund um das 3:1 eine richtig starke Leistung. Wir haben die Lauf- und Passwege zugestellt. Oberachern ist ein starker Gegner, der auch Vollgas-Fußball spielt. Es war heute hochintensiv und hatte alles, was man von einem Flutlichtspiel erwartet.“
Die Gäste aus dem Ortenaukreis, die am Sonntag ihr Spiel des Jahres im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg haben, trugen in Göppingen ihren Teil zu einem ansehnlichen Oberliga-Auftaktspiel mit viel Tempo und Zweikämpfen bei. „Oberachern hat gefällig zwischen den Linien gespielt, aber in der letzten Zone haben wir keine Gefahr zugelassen“, erklärte Domenic Brück. Der Kapitän lobte ebenfalls die eigene Defensive: „Aus unserer Dreierkette könnte man heute jeden Einzelnen herausheben. Es macht gerade Spaß, mit der Mannschaft gegen den Ball zu arbeiten. In den entscheidenden Situationen haben heute wir die Zweikämpfe gewonnen. Am Ende hätte Oberachern auch mehr als die vier Gegentore bekommen können.“ Während die Göppinger Abwehr im ersten Saisonspiel fast fehlerlos agierte, halfen die Gäste bei den ersten beiden Toren des Sportvereins durch individuelle Fehler mit. Die Rot-Schwarzen konnten für sich beanspruchen, diese Fehler durch Aggressivität erzwungen zu haben. Beim 1:0 landete eine missratene Kopfballrückgabe im Lauf von McDonald, der sich die Chance nicht entgehen ließ. Vor dem 2:0 war die Situation eigentlich bereinigt, ehe ein Fehlpass in den eigenen Strafraum die Gefahr für Oberachern heraufbeschwor. „Beim Kopfball von Mijo nach einer halben Stunde hat der Torwart stark reagiert, sonst hätte es schon zur Halbzeit 3:0 gestanden“, erklärte Coveli, „in der zweiten Halbzeit wollten wir konzentriert bleiben, das ist uns auch gelungen. Nur nach dem 3:1 hatte der Gegner kurz Oberwasser und eine weitere Chance. Wenn da das 3:2 fällt, wäre es spannend geworden. Aber wir haben uns kurz gesammelt und das 4:1 überragend gemacht. Alles in allem ist das Ergebnis heute mehr, als man im Vorfeld erwarten konnte“.
