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Sportverein lange in Schlagdistanz

Die Rot-Schwarzen liegen beim 1:4 bei Oberliga-Spitzenreiter Stuttgarter Kickers bis zur 74. Minute nur 1:2 zurück, ehe der ehemalige Göppinger Kevin Dicklhuber für die Entscheidung sorgt. Von Markus Munz, swp.

Nach früher Führung durfte der Göppinger Sportverein bei den Stuttgarter Kickers kurzzeitig an einer Überraschung schnuppern, auch beim Halbzeitstand von 2:1 war der erste Punktgewinn auf der Waldau noch nicht ganz außer Reichweite. Doch nach neunzig Minuten hatte sich der Favorit und designierte Regionalliga-Aufsteiger vor 4.510 Zuschauern letztlich klar mit 4:1 durchgesetzt. „Ob es nun 3:1 oder 4:1 ausgeht, ist am Ende egal, unterm Strich war es verdient“, sagte SV-Kapitän Domenic Brück, „es ist hier unheimlich schwer. Mit zunehmender Spieldauer hat uns die Entlastung gefehlt, wir konnten keine Nadelstiche mehr setzen und den Gegner nicht mehr beschäftigen. Ärgerlich fand ich, dass wir zwei Gegentore nach Standards kriegen“.

Trainer Gianni Coveli hatte gegenüber dem 3:1-Sieg über Großaspach zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Für den verletzten Tim Schraml spielte im Mittelfeld Gent Cerimi, außerdem erhielt Janick Schramm auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Youngster Berk Yalman. Bei den Gastgebern kehrte der lange verletzte Angreifer David Braig ins Sturmzentrum zurück, dafür agierte der frühere Göppinger und jetzige Kickers-Kapitän Kevin Dicklhuber aus dem Mittelfeld heraus. Dort verlor er in der 7. Minute den Ball an Cerimi, der sofort umschaltete und Tyron Profis bediente. Profis und Sturmpartner Max Ziesche liefen in einer Zwei-gegen-Zwei-Situation auf die Kickers-Abwehrspieler zu und spielten diese perfekt aus. Nach Pass von Profis traf der seit Wochen formstarke Ziesche von halblinks im Strafraum mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck. „Damit haben wir den Kickers ein paar Fragezeichen in die Köpfe gesetzt“, meinte Coveli, dessen Team zunächst keine Großchancen zuließ. „Dass die Kickers viel Ballbesitz haben würden, wussten wir. Ärgerlich war, dass das 1:1 aus einem abgefälschten Schuss entstand.“ Bei einem Eckball bekam der Sportverein die Situation nicht geklärt und Braig traf aus der Drehung (24.). Die Kickers waren über Außen und bei Standards gefährlich, der Sportverein bekam die Passwege nicht immer zugestellt und hatte in einigen Temposituationen das Nachsehen. Als Konrad Riehle auf der rechten Kickers-Seite antrat, konnte ihm kein Göppinger folgen. Seinen Pass von der Grundlinie verwertete der nachgerückte Dicklhuber im Strafraum zum 2:1. „Mit dem Halbzeitpfiff und wieder abgefälscht“, haderte Coveli, „das hat den Kickers dann ihre Fragezeichen genommen“. Die Gastgeber drängten nach Wiederbeginn auf die Vorentscheidung, SV-Torwart Marcel Schleicher rettete bei einem Kopfball von Flamur Berisha (53.), Braig schlenzte aus 16 Metern übers Tor (54.). In der 62. Minute hatte der Sportverein eine Ausgleichschance durch einen Ziesche-Kopfball nach langer Flanke von Schramm. Kickers-Torhüter Maximilian Otto klärte im kurzen Eck und schnappte sich auch den zweiten Versuch per Kopf von Ziesche. Die Kickers kontrollierten weiter die Partie, und als Levin Steinbrenner sich gegen Berisha nur mit einem Foul zu helfen wusste, entschied Dicklhuber per Strafstoß das Spiel. „Hier einem Rückstand hinterherzulaufen, ist schwierig, zumal uns die Ruhe eines Tim Schraml oder Mijo Tunjic gefehlt hat“, analysierte Coveli, „außerdem hatten wir am Mittwoch gegen Großaspach viel investiert, deshalb waren wir am Ende auch nicht mehr frisch genug“.

Stuttgarter Kickers: Otto – Polauke, Zagaria, Kolbe, Kammerbauer, Kiefer, Dicklhuber (81. Pilic), Blank (76. Leon Maier), Riehle, Braig (59. Loris Maier), Berisha (82. Eroglu). 

Göppinger SV: Schleicher – Schramm, Steinbrenner (75. Mutlu), Brück, Idehen, Schumann, Cerimi (60. Grünenwald), Milisic, Hölzli (80. Yalman), Profis (60. Inan), Ziesche.

SR: Philipp Hofheinz (Niefern).

Tore: 0:1 Ziesche (7.), 1:1 Braig (24.), 2:1, 3:1 Dicklhuber (45., 75./Foulelfmeter), 4:1 Loris Maier (85.).

Zuschauer: 4.510.

Kategorien: 1. Mannschaft