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Nur kurzer Moment der Freude

Oberligist Göppinger SV ist beim FV Ravensburg das tonangebende Team, kommt beim 1:1(0:0) aber nicht über ein Remis hinaus. swp von Andreas Böhringer

Der Göppinger Sportverein war beim FV Ravensburg das tonangebende Team, kam beim 1:1 (0:0) aber dennoch nicht über ein Remis hinaus. Von Andreas Böhringer

Der FV Ravensburg ging mit einer 1:2-Niederlage beim FC Rielasingen, wo just der jetzige FVR-Coach Michael Schilling noch das Sagen hatte, in die Winterpause. Der SV beendete 2022 mit einem 2:0-Erfolg gegen den SV Oberachern, nahm diesen Schwung mit ins neue Jahr und zeigte eine ansprechende Leistung, konnte sich aufgrund einer mangelnden Chancenverwertung aber nicht mit drei Punkten belohnen.

Gegenüber jener Partie gab es vier Änderungen in der Anfangsformation, wobei man auf Anthony Mbem-Som Nyamsi (wechselte zur SG Großaspach) und Spielführer Pavlos Osipidis, der Ende des Monats am Knie operiert wird und seine Teamkollegen von der Seitenlinie aus unterstütze, gezwungenermaßen verzichten musste. Gianni Coveli entschied sich für das Duell auf Kunstrasen für ein 3-5-2 mit Jeffrey Idehen als linkem Innenverteidiger und Max Hölzli auf der Zehn hinter den Angreifern Mijo Tunjic und Max Ziesche.

Nach anfänglichem Abtasten hatten die Hausherren die erste Möglichkeit, doch der Versuch von Burhan Soyudogru aus 18 Metern ging über den Kasten (13.). Bei einer ähnlichen Szene auf der Gegenseite hatte Hölzli sein Visier ebenfalls zu hoch eingestellt (17.) Diese Torannäherungen aus der Distanz waren zunächst kennzeichnend, denn das Geschehen spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab, gefährliche Szenen in den Strafräumen blieben folglich Mangelware. Die erste große Chance hatten schließlich die Gäste, als Janick Schramm nach einem Angriff über seine rechte Seite quer legte, doch ein FVR-Verteidiger warf sich in den Schuss aus kurzer Distanz von Kapitän Domenic Brück (27.), die anschließende Hölzli-Ecke köpfte Schraml vorbei. Weitere Abschlüsse von Tunjic (29. und 38.) und Ziesche (35.) stellten FVR-Keeper Haris Mesic vor keine Probleme, zeigen aber die Feldvorteile an, die sich die Göppinger zunehmend erarbeiten konnten. In der 42. Minute setzte sich der agile Schramm wieder durch, doch vor dem FVR-Gehäuse traf Tunjic den Ball nicht richtig. Es war die beste Möglichkeit im letztlich torlosen ersten Durchgang.

Nach dem Seitenwechsel war Ravensburg bemüht die Rot-Schwarzen früher anzulaufen und das Spiel mehr in Richtung von SV-Torhüter Marcel Schleicher zu verlagern, der beim Soyudogru-Abschluss erstmals eingreifen musste (46.). Doch die Gäste kamen mit dieser veränderten Herangehensweise gut zurecht und es war immer wieder Schramm, über den in der Offensive viel lief und dessen Flanke Tunjic per Flugkopfball beinahe verwertete (55.). Der Sportverein verzeichnete weiterhin ein Ballbesitz-Plus, zeigte die reifere Spielanlage und die verdiente Führung schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bei den Distanzschüssen des umsichtigen Tim Schraml war Mesic allerdings auf seinem Posten (56./64.). Für Aufregung sorgte ein Luftkampf in der 70. Minute, als Filip Milisic bei seinem Kopfball massiv behindert wurde, woraufhin die Gäste Strafstoß forderten. Ravensburg wurde von den Göppingern zunehmend hinten rein gedrängt und es entwickelte sich eine Abwehrschlacht. Gianni Coveli wollte sich mit der Punkteteilung nicht zufrieden geben und schickte mit Mirhan Inan und Mergim Neziri für die Schlussphase frische Offensivkräfte aufs Feld. Dies zahlte sich schließlich aus, denn nach einer Neziri-Flanke köpfte Freddy Schumann zum überfälligen 1:0 ein (86.). Doch praktisch im Gegenzug musste der SV den überflüssigen Ausgleich hinnehmen, als eine Soyudogru-Hereingabe am langen Pfosten Moritz Jeggle fand, der zum 1:1-Endstand einnetzte. „Der Ausgleich ist natürlich ärgerlich“, kommentierte Coveli diesen Treffer und trauerte den vergebenen Möglichkeiten nach: „Wir hatten eine Vielzahl an gut herausgespielten Situationen, bei denen der letzte Ball teilweise nicht passte. Trotzdem hatten wir genügend Chancen, um die Partie früher entscheiden zu können.“ Auch sein Gegenüber sprach von einem „glücklichen Punkt“ für seine Farben, „Göppingen war sehr gut im Spiel, wir mussten viel verteidigen.“

  

FV Ravensburg: Mesic – Hörger, Jeggle, Soyudogru, Geiselhart, Lauenroth, Boneberger, Moritz Strauß, Paul Strauß, Galinec, Blaser.

SV Göppingen: Schleicher – Idehen, Steinbrenner, Milisic, Schumann, Brück, Schraml, Schramm, Hölzli, Ziesche, Tunjic.

Tore: 0:1 Schumann (87.), 1:1 Jeggle (89.). – SR: Marc Packert (Dettingen/Erms). – Zuschauer: 384

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