#ZUSAMMENSTÄRKER​

Happy End in Unterzahl

Der Sportverein kommt gegen denFC 08 Villingen zu einem 1:0 (1:0)-Erfolg. Und das trotz zweier Roter Karten gegen den Gastgeber. Von Markus Munz

SV-Trainer Gianni Coveli ließ seine Mannschaft im Oberliga-Heimspiel gegen den FC 08 Villingen in einem 4-3-3-System antreten. Levin Steinbrenner vertrat in der Innenverteidigung erneut den verletzten Filip Milisic (Muskelquetschung), auf den offensiven Außenpositionen kamen Max Hölzli und Mergim Neziri zum Zug und trugen zu einem engagierten Beginn der Hausherren bei. Eine Hölzli-Flanke von links brachte Mijo Tunjic per Flugkopfball aufs Gästetor, aber genau auf Torhüter Dennis Klose (6.). Ebenfalls über die linke Seite wurde der Göppinger Führungstreffer vorbereitet. Anthony Mbem-Som Nyamsi schüttelte seinen Gegenspieler ab, drang in den Strafraum ein und zog aus 14 Metern flach und präzise zum 1:0 ab. Für den Neuzugang vom Freiburger FC und zwischendurch auch Ex-Villinger war es das erste Tor im rot-schwarzen Trikot. Die souveräne Coveli-Elf kontrollierte bis zur Halbzeit Ball und Gegner. Kurz vor dem Pausengang verpasste Tim Schraml am langen Pfosten eine Flanke von Frederik Schumann um den berühmten Schritt. „Die Jungs waren extrem fokussiert und sind sehr gut ins Spiel reingekommen“, erklärte Coveli, „in der zweiten Halbzeit wurde das Geschehen dann durch die Roten Karten auf den Kopf gestellt“.

Auslöser für die Wendung im Spiel war ein vermeintliches Foul im Villinger Strafraum von Mauro Chiurazzi an Mbem-Som Nyamsi in der 58. Minute. Der Villinger beschwerte sich über eine angebliche Schwalbe und löste damit eine Rudelbildung aus. Die Partie war für mehrere Minuten unterbrochen. Schiedsrichter Maurice Rummel beriet sich lange mit seinem Assistenten und stellte schließlich neben Chiurazzi und Mbem-Som Nyamsi auch Mergim Neziri vom Platz. Damit war Coveli überhaupt nicht einverstanden: „Für mich war das ein Elfmeter und dann kommt Villingens Frederick Bruno auch noch ungeschoren davon, obwohl er klar gestoßen hat. So wurde aus einem Elfmeter, einem potenziellen Vorteil für uns, ein Nachteil durch die Unterzahl.“

Weiter ging es mit neun gegen zehn. Hölzli rutschte ins Dreier-Mittelfeld, Tunjic versuchte vorne alleine zu stören, so lieferten die acht Göppinger Feldspieler dem Gegner nun einen echten Fight und hielten ihn überwiegend vom eigenen Tor fern. Ein Schuss aus spitzem Winkel an den Außenpfosten von Leon Albrecht, der sich gegen Schumann durchsetzte, war in der 82. Minute die gefährlichste Villinger Aktion. „Es kamen natürlich einige Flanken, aber wir haben alles rausgeköpft“, sagte Levin Steinbrenner, „wir sind auch nach den Roten Karten ruhig geblieben, haben im Kopf nie nachgelassen und es bis zum Schluss konsequent verteidigt“.

Der Trainer war froh, dass das gerechte Ergebnis auch nach der fast zehnminütigen Nachspielzeit noch Bestand hatte: „Die Spieler wollten sich nicht vom Schiedsrichter um den Lohn bringen lassen und haben alles reingeworfen. Wir hatten die Gier, dass die Null steht, so gab es kein Durchkommen für Villingen. Verteidigen muss man auch können. Es ist allerdings ärgerlich, dass mir nach einer sehr guten Leistung jetzt zwei Spieler fehlen“.

Göppinger SV: Schleicher – Osipidis (90.+7 Lekaj), Ivezic, Steinbrenner, Schumann, Schraml, Brück (90.+3 Loser), Mbem-Som Nyamsi, Neziri, Tunjic (88. Leonhardt), Hölzli (77. Schramm).

FC 08 Villingen: Klose – Bruno (76. Pintidis), Chiurazzi, Ovuka, Stüber (57. Hertrich), Albrecht, Tadic (70. Emminger), Alihoxha, Ceylan, Busam (81. Cristilli), Diakite.

SR: Maurice Rummel (Zollern-Balingen).

Tor: 1:0 Mbem-Som Nyamsi (14.).

Rote Karten: Mbem-Som Nyamsi (62.), Neziri (62.) – Chiurazzi (62.).

Zuschauer: 450.

Kategorien: 1. Mannschaft