Besser heißt nicht Sieger
Der Göppinger SV verpasst es wieder. sich mit drei Punkten zu belohnen. Gegen Mutschelbach gibt es wie in Ravensburg nur ein Remis. swp von Markus Munz
Erneut die bessere Mannschaft, erneut nur ein Punkt. Das 2:2 (1:1) des Göppinger Sportvereins im Heimspiel gegen den ATSV Mutschelbach war – wie schon eine Woche zuvor beim Remis in Ravensburg – zu wenig aus Sicht der Rot-Schwarzen. Zwei Treffer von Torjäger Mio Tunjic reichten nicht zum Sieg, weil der Sportverein gegen Ende jeder Halbzeit in der Abwehr zu zögerlich agierte und sich unnötige Gegentore einfing. „Wir haben heute wieder viele Dinge richtig gemacht, aber den Gegner am Leben gelassen, obwohl genügend Chancen da waren“, ärgerte sich Trainer Gianni Coveli, „in den ersten beiden Spielen haben wir nun vier Punkte einfach liegengelassen“.
Der Coach hatte im Vergleich zur Vorwoche zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Im Angriff begann Mirhan Inan anstelle von Max Ziesche, im Mittelfeld spielte Chris Loser für Max Hölzli. Tim Schraml nahm im Zentrum den offensiveren Part hinter den Spitzen ein. In der 4. Minute hatten die Gäste die erste Chance, als Jeffrey Idehen zu Fall kam, der Schiedsrichter aber kein Stürmerfoul gesehen hatte und weiterlaufen ließ. Mit etwas Glück konnte die SV-Abwehr die Situation bereinigen. Danach übernahm die Coveli-Elf klar die Initiative. Viel lief in Durchgang eins über Frederik Schumann, für den sich auf der linken Seite immer wieder Räume auftaten und der einige Vorlagen zu gefährlichen Aktionen lieferte. Auch vor dem 1:0 legte der 20-jährige Linksfuß auf und Tunjic vollendete gegen den stark reagierenden Dominic Bleich im Mutschelbacher im dritten Versuch (7.). In einer starken ersten halben Stunde verpassten es die Göppinger auf dem heimischen Kunstrasen, ihre Führung auszubauen, und wurden in der Nachspielzeit für eine Unzulänglichkeit bestraft. Bei einem weiten Einwurf in den Strafraum ging ein Trio Richtung Ball. Weil sich Torwart Marcel Schleicher und Levin Steinbrenner nicht einig waren, durfte sich Sebastian Weizel für den schmeichelhaften Ausgleich von seinen Mutschelbacher Teamkollegen feiern lassen.
Nach Wiederbeginn ging der Sportverein erneut früh in Führung. Schraml schickte mit einem Traumpass aus dem Mittelkreis den perfekt gestarteten Tunjic auf die Reise. Der Torjäger behielt die Nerven und überwand Bleich mit seinem 13. Saisontreffer. Vier Minuten später leitete Tunjic auf Sturmpartner Inan weiter, der sich im Strafraum behauptete, aber nur den Pfosten traf. Nun war es ein temporeiches Oberliga-Spiel von beiden Seiten. Der eingewechselte Tyron Profis wurde von Schumann bedient, aber im letzten Moment beim Abschluss geblockt (74.). Sechs Minuten später legte Profis für den ebenfalls gekommenen Hölzli auf, der mit seinem schwächeren rechten Fuß knapp am Tor vorbeischoss. „Wir hatten jeweils dreißig starke Minuten und müssen das Spiel mit der nötigen Konzentration zu Ende bringen“, erklärte Coveli, „leider waren wir am Schluss zu viel am Diskutieren und so konnte der Gegner die eine Aktion, auf die er gewartet hat, noch nutzen. Das darf uns nicht passieren“. Nach einem langen Ball ging kein Göppinger energisch genug zu Werke und Lukas Lindner netzte ein. „Der Punkt war für uns glücklich, Göppingen hätte den Sack früher zumachen müssen“, gab ATSV-Trainer Dietmar Blicker zu, „aber wir sind eine verschworene Gemeinschaft und glauben bis zum Schluss daran“.
Göppinger SV: Schleicher – Steinbrenner, Milisic, Idehen, Schramm, Brück, Loser (67. Hölzli), Schraml, Schumann, Tunjic (77. Lekaj), Inan (72. Profis).
ATSV Mutschelbach: Bleich – Henk, Malsam, Weizel, Weißer (67. Mörmann), Kleinert, Lindner, Reuer, Bitzer, Klemm (77. Schnürer), Batke (60. Leiss).
SR: Timo Lämmle (Waiblingen).
Tore: 1:0 Tunjic (7.), 1:1 Weizel (45.+3), 2:1 Tunjic (51.), 2:2 Lindner (87.).
Zuschauer: 250.