Sportverein kommt gut aus den Startlöchern
Der Göppinger SV verdient sich gegen den VfR Mannheim erst nach dem Seitenwechsel den 1:0 (0:0)-Heimsieg. Von Andreas Böhringer, swp.
Zwei Heimsiege gegen den SV Oberachern und nun gegen den VfR Mannheim, dazwischen die Punkteteilung bei Titelkandidat CfR Pforzheim: mit sieben Punkten aus drei Partien erwischte der Göppinger Sportverein einen Start nach Maß und hat sich direkt in der Spitzengruppe etabliert. Dementsprechend „hochzufrieden“ zeigte sich Gianni Coveli, der am Samstag auf den verletzten Jeffrey Idehen (Pferdekuss) verzichten musste und für das linke Glied der Dreierkette Flügelstürmer Luca Piljek brachte und auf ein 4-3-3 umstellte. Daneben erhielt Torhüter Matthias Layer eine Bewährungschance und konnte sich bei einigen Szenen auszeichnen.
Bei hochsommerlichen Temperaturen waren beide Seiten um konstruktives Offensivspiel bemüht, die erste Gelegenheit bot sich Emmanuel McDonald, dessen Versuch aus sieben Metern nach flacher Baroudi-Hereingabe pariert wurde (5.). Eine ähnliche Szene gab es auf der Gegenseite, hier hießen die Protagonisten Amin Hassan und Pasqual Pander (12.). Im ersten Durchgang verzeichnete die Coveli-Elf mehr Ballbesitz, gefälliger traten indes die Gäste auf, doch den über die Mauer gezirkelte Freistoß von Marcel Titsch-Rivero fischte Layer aus dem Winkel (21.). In der 27. Minute kombinierte sich der VfR wieder über die linke Seite durch, doch Pander brachte hinter seinen Kopfball aus zentraler Position nicht genügend Druck, auf der Gegenseite ging der 18 Meter-Schuss von Tim Schraml vorbei (30.). Die potenziell beste Chance bot sich Yakup Polat nach einem gelungenen Konter, doch Frederik Schumann setzte im letzten Moment eine Grätsche an (36.). „Unser Plan ging auf“, zeigte sich Gästecoach Volkan Glatt mit der Darbietung zufrieden, doch das Wesentliche fehlte: „Beim Torabschluss waren wir zu grün.“
Trotz des 0:0-Pausenstands reagierte Gianni Coveli und brachte Janick Schramm, der auf der rechten Seite den etwas unsicheren Berk Yalman ersetzte. Daneben kam Max Ziesche, um dem Team mit seiner nimmermüden Art zusätzliche Energie für die Offensive zuzuführen. „Wir hatten einfache Ballverluste und haben es dem VfR leicht gemacht“, begründete der SV-Coach den Doppelwechsel, der den gewünschten Effekt zeitigte. Die Hausherren waren nun griffiger im Zweikampf und agierten geradliniger. Spätestens mit dem Führungstreffer durch Momo Baroudi wurde dem starken Aufsteiger der Stecker gezogen. Nach einem VfR-Freistoß fuhren die Göppinger einen schulbuchmäßigen Konter, Schraml bediente Ziesche, dessen Flanke Neziri im Zentrum Schramm auflegte, der zunächst an Paul Lawall scheiterte. Doch der Abpraller fiel Baroudi vor die Füße, der aus acht Mater das Leder über die Linie brachte (59.). Coveli lobte die Seinen für diesen „Umschaltmoment“, sein Pendant haderte mit der Entstehung: „Wir werden bei einer eigenen Standardsituation ausgekontert, das ist extrem bitter. Der Sportverein war vor dem Tor effektiv, wir nicht.“ Diese Führung und schlussendlich die drei Zähler verdienten sich die Rot-Schwarzen in der folgenden halben Stunde, in der sie die tonangebende Mannschaft waren. Nach einer weiteren Ziesche-Hereingabe traf McDonald frei vor dem VfR-Gehäuse den Ball nicht richtig (75.), nach einem Alleingang wurde der Schumann-Schuss aus halblinker Position abgewehrt (81.). „Mit dem 2:0 wäre Ruhe im Karton gewesen, so blieb es bis zum Abpfiff spannend“, konstatierte Coveli und stellte nach der Einwechslung von Innenverteidiger Noah Hirth auf ein 3-5-2 um, um den Vorsprung vollends ins Ziel zu retten. Hirth entpuppte sich als die richtige Wahl, denn bei seiner Punktspiel-Premiere im SV-Dress lenkte der 20-Jährige den gefährlichen Schuss von Akin Ulusoy über die Latte (82.) und klärte in der 84. Minute vor dem eigenen Kasten nach einer Pander-Flanke. Mit diesem Einsatz verdiente sich der Youngster ein Sonderlob seines Chefs, „das war vorbildlich von Noah“, meinte Coveli, der das 1:0 unter der Rubrik „Arbeitssieg“ verbuchte. Die letzte Möglichkeit bot sich Schramm, der bei einem Konter von Max Hölzli angespielt wurde und vom rechten Flügel nach innen zog, doch sein Schlenzer verfehlte das Ziel knapp (90.).
SV Göppingen: Layer – Schumann, Steinbrenner, Milisic, Yalman (46. Schramm), Brück, Schraml (76. Hirth), Mayer (46. Ziesche), Piljek (52. Neziri), McDonald, Baroudi (83. Hölzli).
VfR Mannheim: Lawall – Amin, Lado Okoro (65. Sanyang), Metzger, Becker (94. Sahiti), Szarka, Titsch-Rivero, Ulusoy, Polat (87. Neuner), Arthee (92. Gurley), Pander.
Tor: 1:0 Baroudi (59.). – SR: Roman Reck (Leonberg). – Zuschauer: 350.