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Ein Tag zum Vergessen

Der Göppinger Sportverein verliert am vorletzten Spieltag mit 0:2 beim ATSV Mutschelbach und muss Platz zwei abgeben. swp. Markus Munz

Der Göppinger Sportverein hat seine gute Ausgangsposition im Aufstiegsrennen am vorletzten Oberliga-Spieltag abgeben müssen. Durch das 0:2 (0:2) beim ATSV Mutschelbach verlor das Coveli-Team Tabellenplatz zwei an die SG Sonnenhof Großaspach, die ihr Heimspiel gegen Normannia Gmünd gewann. Im Saisonfinale am 1. Juni geht es für den Sportverein jetzt nur noch um den Relegationsplatz. Den können sich die Rot-Schwarzen aber nur dann zurückholen, wenn sie ihr Heimspiel gegen den FSV Hollenbach gewinnen und gleichzeitig Großaspach beim FC Holzhausen nicht gewinnt. Platz eins ist auf Grund des Torverhältnisses für den Sportverein nicht mehr erreichbar. Zurück blieben nach der Partie in Mutschelbach leere Gesichter und das bittere Gefühl, gegen einen Gegner verloren zu haben, der mit einfachsten Mitteln operierte.

Der ATSV Mutschelbach zog alle Register und verlegte sein letztes Heimspiel auf den Kunstrasenplatz. Dort herrschte bestenfalls Bezirksliga-Atmosphäre. Weil die Schiedsrichter einen weiten Weg zu ihren Kabinen hatten, standen die Teams erst minutenlang aufgestellt im Eingangsbereich. Unmittelbar vor dem Anpfiff verkündeten die Gastgeber dann noch per Durchsage, dass es sich um ihr letztes Oberliga-Heimspiel handelt. Der Verein wird, wie seit Wochen kolportiert, zurückziehen. Für die Mutschelbacher Spieler schien der Abschied, nach zuvor nur drei Siegen in der Rückrunde, die nötige Extra-Portion Motivation zu sein. Sportlich zwang der ATSV den Gästen sein Spiel auf, überließ Göppingen den Ball und lauerte auf Konter über Torjäger Felix Kendel. Während der gesamten 90 Minuten verzögerte Mutschelbach geschickt die Partie, zog Fouls und nahm sich Behandlungspausen. Der Sportverein konnte auf dem engen Kunstrasenplatz sein Spiel über die Außenpositionen kaum durchbringen und musste durch das Zentrum agieren, wo der ATSV die Räume leicht zumachen konnte. „Der Platz ist extrem langsam, du kannst den Ball nicht mit Tempo führen“, beklagte Trainer Gianni Coveli, „trotzdem hätte ich mir mehr Klarheit in unseren Aktionen erwartet. In der zweiten Halbzeit haben wir uns besser darauf eingestellt, aber da war die Hypothek mit dem 2:0 schon sehr groß“.

Schon nach acht Minuten passierte genau das, was Coveli hatte vermeiden wollen. Nach einem Querpass von Janick Schramm in die Mitte eroberte der ATSV auf Höhe der Mittellinie den Ball. Kendel wurde perfekt geschickt und vollendete stark zu seinem 25. Saisontreffer. Den Göppinger Spielern war nun die Nervosität anzumerken, sie schafften es aber nach zwanzig Minuten, über erste längere Ballbesitzphasen ins Spiel zu kommen. Es folgte allerdings das nächste und zudem unglückliche Gegentor. Einen Freistoß aus dem Halbfeld jagte Kai Kleinert direkt auf das Tor. SV-Torhüter Matthias Layer bekam noch die Faust hochgerissen, konnte den Flatterball aber nicht zur Seite oder übers Tor ablenken. Die Kugel kam direkt vor dem Tor wieder herunter und Mutschelbachs Kapitän Jonas Malsam schob zum 2:0 ein.

Der zweite Durchgang glich einem Belagerungszustand um den Mutschelbacher Strafraum, trotz mehrerer Chancen wollte aber kein Tor fallen. Entweder zielten die Göppinger am Kasten vorbei oder ATSV-Keeper Dominic Bleich zog die Bälle an. Bei einer Flanke von Noah Lulic, die lang und länger wurde, war Bleich geschlagen, der Ball ging aber an die Latte (67.). Mutschelbach schleppte sich nur noch durch die Parte, unterband weiter jeglichen Rhythmus und gab erst in der 87. Minute wieder einen Torschuss ab. „Wir wollten heute kompakt stehen. Die zweite Halbzeit haben wir uns anders vorstellt, da sind wir kaum noch an den Ball gekommen, aber die Jungs haben sich heute in alles reingeworfen“, sagte ATSV-Trainer Marco Kratzer.

ATSV Mutschelbach: Bleich – Rabold, Kleinert, Dinger, Diringer, Bitzer (54. Mörmann), Malsam (69. Reißfelder), J. Weißer, Klemm (13. Mahle), M. Weißer (62. Batke), Kendel (78. Yörükoglu).

Göppinger SV: Layer – Schramm, Wolff (46. Tunjic), Milisic, Schumann, Schraml (69. Profis), Brück, Freiwald (78. Hölzli), Baroudi (46. Ziesche), McDonald, Piljek (60. Lulic).

SR: Philipp Hofheinz (Pforzheim).

Tore: 1:0 Kendel (8.), 2:0 Malsam (30.).

Zuschauer: 180.

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